Warum lerne ich also Griechisch?

... weil ich Interesse am Inhalt von Griechisch habe ...
Dichtung und Mythos, Philosophie und Bibel sind eben wichtige Pfeiler der abendländischen Kultur.

 

... weil ich lieber lese als spreche ...
Es gibt Schüler, die ihre Freude nicht so sehr am Reden haben, sondern lieber lesen, beobachten, analysieren und schreiben.

 

... weil ich es im späteren Universitätsstudium brauche ...
Für manche Fächer ist es nützlich, für andere sogar notwendig.

 

... weil ich einmal nach Griechenland reisen will ...
Man bekommt Einblick in griechische Kultur und Geschichte.

 

... weil ich eine zweite moderne Fremdsprache auch als Wahlplichtgegenstand lernen kann ...
Die neue Oberstufe bietet dazu mehr Möglichkeiten als bisher.

 

... weil ich der griechischen Kultur und Sprache auf Schritt und Tritt begegne ...
Einerseits haben wir in unseren Sprachen viele Fremdwörter griechischen Ursprungs, andererseits wirkt die (griechische) Antike in Kunst, Musik und Literatur bis heute weiter.

 

Was lerne ich in Griechisch?

Zugang zu den Basistexten der Weltliteratur
Der Griechischunterricht eröffnet den Zugang zu den Quellen der europäischen Kultur und Geisteswelt, zu den Basistexten der Weltliteratur:
  • zur Bibel: durch die Originallektüre des Neuen Testamentes;
  • zur Philosophie: durch das Kennenlernen grundlegender geistiger Strömungen in der Deutung von Gott, Mensch und Welt; man denke nur an so wichtige Gestalten wie Sokrates und Platon, die bis heute weiterwirken.
  • zur Dichtung: durch die Lektüre der Epen Homers über den Trojanischen Krieg und die Irrfahrten des Odysseus; durch die Beschäftigung mit den griechischen Mythen in den Tragödien.

 

Umfassende und fächerübergreifende Allgemeinbildung
Durch diese wichtigen Texte und ihr Weiterwirken ergeben sich viele Querverbindungen zu anderen Fächern (Religion, Literatur, Philosophie, Geschichte, Kunst, Physik). Aber auch zu den Lebensfragen des modernen Menschen findet man Antworten. Der Griechischunterricht vermittelt also kein isoliertes und antiquiertes lebensfremdes Wissen, sondern leistet einen Beitrag zu einer vertieften und fächerübergreifenden Allgemeinbildung. Natürlich erwirbt man sich auch ein Basisvokabular, von dem sich viele Fremdwörter und Fachausdrücke ableiten lassen.

 

Training im vernetzten und selbständigen Denken
Die ständige Auseinandersetzung mit fremden Texten, das feine, mikroskopische Beobachten und minutiöse Arbeiten, die komplexe geistige Tätigkeit des Übersetzens, das Training im vernetzten Denken fordern und fördern exaktes Arbeiten und selbständiges Denken, eigene Urteilsfähigkeit, aber auch Kreativität.

 

Förderung der allgemeinen Studierfähigkeit
Der Griechischunterricht leistet somit auch einen wertvollen
Beitrag zur heute von der Universität wieder besonders betonten allgemeinen Studierfähigkeit in den geistes- und natur-wissenschaftlichen Fächern.

 

Griechisch im Universitätsstudium
In vielen Studienrichtungen ist Griechisch nützlich, z.B. in Medizin, Pharmazie, Philosophie, Geschichte, in verschiedenen sprachlichen und naturkundlichen Fächern ...
ln manchen Studienrichtungen ist Griechisch notwendig, z.B. in Theologie, Sprachwissenschaft, Archäologie, Latein und Griechisch ...

 

Griechisch ist zeitlos - Urteilen Sie selbst

Eine Szene in der frühen Zeit Europas: 480 v. Chr., Ort: am Hellespont.
Der Perserkönig Xerxes hatte soeben sein gewaltiges Heer, die Armee und die Flotte, besichtigt, am Bug des Führungsschiffes stehend. Er kommt sich als unbesiegbar vor. Niemand ist, so meint er, fähig, ihm Paroli zu bieten. Dieses Gefühl möchte er sich bestätigen lassen, von einem von drüben, der es wissen mußte, einem Griechen nämlich, mit Namen Demaratos, der aus Sparta geflohen, in seinen Diensten steht. Er fragt ihn also:
"Du bist Grieche. Glaubst Du, daß Deine Landsleute mir Widerstand leisten? Ich meine, selbst wenn sich die Griechen und alle Völker des Abendlandes zusammentäten, sie wären nicht stark genug, meinem Angriff standzuhalten." Demaratos darauf: "Xerxes, mein Herr, ich will Dir die Wahrheit sagen. Die Griechen werden sich widersetzen. Sie besitzen nämlich eine Tapferkeit, die ihnen allmählich zugewachsen ist durch Weisheit, Klugheit und durch ein starkes Gesetz. Damit werden sie sich gegen die Knechtschaft, die Du ihnen bringst, zur Wehr setzen; sie sind freie Menschen und wollen es bleiben." Xerxes darauf: "Wie aber könnten 1.000, 10.000 oder 50.000, die alle gleich frei sind und nicht dem Befehl eines einzigen gehorchen, einem so großen Heer wie dem meinen widerstehen? Wären die Griechen wie meine Leute von der Peitsche eines Monarchen gezwungen, dann würden sie wohl auch gegen einen übermächtigen Gegner ins Feld ziehen, so aber sind sie der Freiheit zügellos ausgeliefert und tun deshalb nichts von dem" "Aber mein Herr", warf Demaratos dagegen ein, "die Griechen sind frei, gewiß, aber sie sind nicht in allem frei; über ihnen steht der Nomos, das Gesetz, als Herrscher - und der gebietet ihnen, sich zu verteidigen, auch wenn dabei nur 1.000 Mann gegen eine ganze Million anzutreten